Allgemeines über Fotografie
Was ist denn nun eigentlich Fotografie? Angesichts der heutigen Technik und der vielfältigen Angebote der Kamerahersteller wachsen „Fotografen“ anscheinend wie auf Bäumen. Mit dem altehrwürdigen Beruf des Fotografen haben die meisten leider nur noch sehr wenig gemein. Viel mehr scheinen gute Fingerfertigkeit am PC an einem Fotobearbeitungsprogramm gefragt zu sein, als ein gutes Auge bei der Motivauswahl oder das ausnutzen von weichem Licht. Gerade die in der letzten Zeit immer mehr aufkommende „HDR – Fotografie“ hat für meine Begriffe nichts mehr mit der urförmigen Fotografie zu tun.
Sicherlich soll man sich dem Fortschritt nicht verschließen und sparsam eingesetzt kann man die HDR Technik dafür verwenden um kontraststarke natürlich wirkende Bilder zu bekommen. Belichtet man zb. bei einer Landschaftsaufnahme korrekt auf das Motiv, sind in der Regel die Wolken zu kontrastarm und zu hell, belichtet man so das die Wolken kontraststark abgebildet werden, ist in der Regel die Landschaft bzw. das Motiv zu dunkel. Die Lösung um beides Kontraststark abzubilden ist dann HDR ( man schießt mehrere Belichtungsreihen, normal, über und unterbelichtet und fügt diese verschieden belichteten Bilder dann mittels einer speziellen HDR Software wieder zusammen ).
Wenn man dann noch alles vernünftig eingestellt hat, kommt am Ende ein Bild heraus, wo beides, eben Wolken und das Motiv kontraststark abgebildet werden. Bei mir werden Sie solche Bilder eher selten sehen und wenn, dann sind sie als HDR Bilder gekennzeichnet. Kann man analoge und digitale Fotografie überhaupt noch miteinander vergleichen? Auch wenn sich nicht alles auf die heutige Technik übertragen lässt, so bleiben doch die Motive und das Licht gleich und natürlich das Auge des Fotografen der auch heute noch alles in`s rechte Licht rücken muss, um vernünftige Bilder zu bekommen.
Analoge Kameras sind meines Erachtens ungleich schwieriger zu bedienen… denn man kann eben nicht gleich das Ergebnis auf einem kleinen Monitor auf der Kamerarückseite kontrollieren. Ich möchte damit nur sagen, dass es Einsteiger heute mit einer digitalen Kamera erheblich einfacher haben, mit ein wenig Übung brauchbare Fotos zu schießen, als mit einer analogen Kamera gute Bilder abzuliefern. Das kann man auch gut in den Foren sehen die sich mit digitaler Fotografie beschäftigen. Dort kann man wirklich sehr viele Fotos der Extraklasse sehen. Häufig geschossen von ambitionierten Amateuren. Da müssen sich die Profis teilweise ganz schön anstrengen um mithalten zu können. Man könnte jetzt meinen dass ich mir jetzt mit meinem Eingangssatz widerspreche, dem ist aber nicht so.
Was ich persönlich schön finde, sind natürliche Fotos, im großen und ganzen nicht am PC manipulierte Fotos. Ich meine mit manipulieren nicht das bearbeiten von RAW – Dateien, wo man hier und da mal etwas die Helligkeit korrigiert oder ein Bild etwas nachschärft. Natürlich lässt sich ein Nachbearbeiten der Bilder nicht immer vermeiden, wenn man zb. bei einem Bild die Color - Keytechnik anwenden will ( Schwarzweissbilder auf denen das Motiv farbig hervorgehoben wird ). Diese Art der Bildmanipulation finde ich eigentlich recht schön. Was ich nicht so schön finde ist, dass der eine oder andere zb. den Bildhintergrund künstlich unscharf maskiert, nur weil das Objektiv kein vernünftiges Bokeh ( Hintergrundunschärfe ) zustande bringt, weil man ja mit kleiner Blendenöffnung fotografiert hat, um das vordergründige Motiv mit ausreichender Tiefenschärfe darzustellen, die sich eben das sagt schon das Wort „Tiefenschärfe“ auch auf den Hintergrund auswirkt.
Wo fängt Bildmanipulation an und wo hört sie auf? Ich für meinen Teil habe mir die Frage so beantwortet, dass ich in der Hauptsache natürlich schöne Fotos machen möchte, eben ohne Manipulation und wenn ich ein Foto wie aus oben genannten Gründen ( HDR oder Color Key ) verändern möchte, dieses für den Betrachter auch deutlich kenntlich sein sollte, dass dieses ein „bearbeitetes“ Bild ist. Der eine oder andere mag das zwar nicht so eng sehen, ich jedenfalls sehe das so.